
Erneut wird der Verband der Deutsch-Französischen Chöre vom Schicksal geschlagen: Wir trauern um Bernard Lallement, unseren Ehrenpräsidenten, Gründer der Deutsch-Französischen Chöre und zusammen mit Erik Cummerwie Mitgründer des Verbands der Deutsch-Französischen Chöre.
Bernard verließ uns friedlich in der Nacht zum 26. Februar, wie uns seine Familie mitteilte, im Alter von 87 Jahren. Wir wussten, dass er seit einiger Zeit durch gesundheitliche Beschwerden geschwächt war, zusätzlich war die tiefe Trauer, die ihn nach dem Tod unseres Präsidenten Erik voriges Jahr überwältigt hatte, aber er schien sich zu erholen. Als wahre Kämpfernatur hatte er sogar überlegt, zur Generalversammlung des Verbands die Fahrt nach Köln Anfang März zu wagen. Und nur zähneknirschend hatte er zugeben müssen, dass seine Ärzte sich nicht zu Unrecht dagegen ausgesprochen hatten!
Über unzählige Erinnerungen und wunderbare Begegnungen beiderseits des Rheins hinaus hinterlässt Bernard Lallement in erster Linie seine Chöre, allen voran die Deutsch-Französischen, die er selbst gegründet oder deren Entstehung er inspiriert hat, — und sein ganzes musikalisches Œuvre: sowohl unzählige Arrangements von Volksliedern aller Regionen und Länder, als auch seine großen Werke wie die Missa Gallica oder die Friedenskantate (Cantate pour la paix), um hier nur zwei Beispiele zu nennen.
Mehr denn je wird uns die herausragende Rolle bewusst, die dieser große Humanist, Vorreiter und Visionär im sensiblen Prozess der deutsch-französischen Versöhnung gespielt hat, und wir fühlen uns berufen, mit ganzer Energie und Enthusiasmus das Wirken fortzuführen, das er mit den Deutsch-Französischen Chören in Gang gesetzt, später dann – mit dem unerschütterlichen Beistand von Erik Cummerwie – durch ihre Vernetzung innerhalb des Verbands ausgedehnt hat.
Seinem Vorbild folgend wollen wir unermüdlich daran arbeiten, seine Vision zu verkörpern und mit Rat und Tat der Welt zu beweisen, dass Zusammenmusizieren aus den Feinden von gestern die Freunde von heute, womöglich ja die Brüder von morgen zu schaffen vermag, und dass das, was Menschen vereint und zusammenführt, definitiv stärker ist, als das, was sie entzweit.
Ein Jahr nur nach Erik verlieren wir eine weitere prominente Gestalt unserer Bewegung, und unsere Trauer lässt sich kaum in Worten fassen. Einzig bleibt uns der Trost und die Zuversicht, sie sind nun wieder zusammen, die beiden Freunde, die beiden Komplizen...
Wir danken dir, Bernard, dass du dazu beigetragen hast, die Welt brüderlicher zu machen – danke auch, dass wir dein Leben ein wenig begleiten durften.
Frédéric Trinques
Und der Vorstand des Verbands der Deutsch-Französischer Chöre